Was ist Rollstuhlbasketball?

Rollstuhl-Basketball ist eine Behindertensportart, die für Dynamik, Schnelligkeit
und Körperbeherrschung steht und als die Mannschaftssportart für
Rollstuhlfahrer und -fahrerinnen gilt.
Neben Menschen mit einer Behinderung dürfen auch Nichtbehinderte mitspielen.
Sie werden von den Rollis zwar als „Fußgänger“ bezeichnet, sitzen im Spiel aber
auch im Rollstuhl. Vor allem deshalb ist Rollstuhlbasketball eine Sportart, die
besonders geeignet ist, das Miteinander zwischen Menschen mit einer
Behinderung und nichtbehinderten Menschen zu fördern. Frauen und Männer
können dabei gemeinsam in einer Mannschaft spielen. Die Regeln für
Rollstuhlbasketball sind an die des klassischen Basketballs angelehnt und nur in
einigen Punkten an die Anforderungen des Rollstuhlgebrauchs angepasst. Als
einer der Wichtigsten ist hier das Klassifizierungssystem zu nennen, das einen
Ausgleich zwischen Mitspielern mit unterschiedlich starken Behinderungen
herstellt.

 

Spielregeln

Basics

Körbe, Spielfeld und Spielzeit beim Rollstuhl-Basketball haben exakt die gleichen
Dimensionen wie im „Fußgänger“-Basketball:
Der Korb hängt in 3,05 m Höhe, gespielt wird 4 x 10 Minuten. Bei Gleichstand
entscheidet eine fünfminütige Verlängerung. Jeder Spieler darf maximal vier Fouls
begehen, mit dem fünften Foul scheidet er aus dem Spiel aus.

 

Fouls

Nicht jeder Rollstuhlkontakt ist ein Foul, auch wenn es scheinbar heftig „kracht“.
Im Prinzip gelten die Foulregeln wie im „Fußgänger“-Basketball, jedoch an die
Besonderheiten des Rollstuhl-Basketballs angepasst. Der Rollstuhl nimmt
schließlich wesentlich mehr Raum auf dem Feld ein als ein laufender Basketballer
und kann auch nicht immer punktgenau zum Stehen gebracht werden.

 

Klassifizierung

Die funktionelle Klassifizierung bewertet über welche basketballrelevanten
Muskelfunktionen ein Spieler verfügen kann. Die Skala reicht in 0,5-Punkte-
Schritten von 1,0 – beispielsweise für hohe Querschnittlähmungen – bis 4,5 für
Nicht- und Minimalbehinderte. Die Summe der Klassifizierungspunkte der fünf
Spieler auf dem Feld darf 14,5 nicht überschreiten. Ein Verstoß gegen diese Regel
wird mit einem technischen Foul gegen den Trainer bestraft. Für jede Frau auf
dem Spielfeld wird ein Bonus von 1,5 Punkten gewährt.

 

Die „kleinen Unterschiede“

Kleine Unterschiede gibt es dennoch. Im Rollstuhl-Basketball spielen Männer und
Frauen, Menschen mit Behinderung und Nichtbehinderte („Fußgänger“)
zusammen. Für Chancengleichheit und Gerechtigkeit sorgt die Klassifizierung der
Spieler. Den Schrittfehler gibt es im Rollstuhl-Basketball auch – nach zwei
Schüben an den Rädern muss der Spieler den Ball dribbeln.
Ein Doppeldribbling gibt es nicht. Der Ball kann gehalten oder auf dem Schoß
abgelegt werden, das Dribbling darf beliebig oft zum Anschieben unterbrochen
werden.
Einen Hochball gibt es nur zu Beginn des Spiels. Danach wird in jeder Hochball-
Situation alternierender Einwurf gewährt, d.h. die Teams erhalten abwechselnd
Ballbesitz, zunächst der Verlierer des Hochballs. Wer beim nächsten Hochball in
Ballbesitz kommt, zeigt der rote Pfeil am Kampfgericht. Er deutet in die Richtung,
in die das Spiel fortgesetzt wird. Nach jeder weiteren Hochball-Entscheidung der
Referees ändert das Kampfgericht die Richtung des Pfeils in welche das Spiel dann
fortgesetzt wird.

 

Besonderheiten

Neben dem technischen Foul gegen den Trainer für das Überschreiten der 14,5
Punkte Regel ist natürlich das „Aufstehen“ verboten. Hebt ein Spieler von der
Sitzfläche des Rollstuhls ab, um damit einen Vorteil zu erlangen, wird er mit
einem Foul bestraft.

 

3 X 3
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Regeln 2
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Regeln 1
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